Geologie im "Oberen Edertal"

Die Geologie im oberen Edertal(siehe Karte) ist durch den Abbruch des Rothaargebirges(Ein Teil des Rheinisches Schiefergebirges) zum Burgwald und dem Hessischen Buntsandstein Gebieten geprägt. Das Rheinische Schiefergebirge gehört zu den Variszischen Gebirgen und ist im Erdaltertum in der Epoche des Karbon vor etwa 350 - 280 Millionen Jahren entstanden. Zum Vergleich: Zu den Variszischen Gebirgen gehören unter anderem auch der Harz, das Erzgebirge und der Ural. Die Alpen sind vor etwa 100 - 10 Millionen Jahren entstanden und somit vergleichsweise Jung.

Mehrere Verwerfungslinien führen von Süd - Westen kommend nach Nord - Ost durch das Tal und trennen verschieden alte Gesteinsschichten. Sehr gut zu sehen ist sind diese Verwerfungen zwischen der Sackpfeife und dem Ederberg bei Hatzfeld, wo eine etwa 150 lange Gesteinschicht aus Quarzit bis zu 3 Metern Höhe aus dem Boden ragt. Wenn man sich nun eine Linie von der Sackpfeife bis zum Beerberg ziehen würde kommt man gleich bei

Geologie Karte

mehreren Felsverwerfungen und Felsvorsprüngen vorbei, die die größte Verwerfungslinie kennzeichnen. Der Kiesbruch bei der Kreuzung nach Eifa, wo man an den Wänden sehr gut dir Deformationen des Gesteins sehen kann, wie oben im Bild die Holzhäuser-Klippen und nicht zuletzt aus der Erde ragende Felsen auf dem Beerberg kennzeichnen diese Verwerfungslinie.

Eben diese Verwerfung trennt auch die Hauptgesteinsschichten im oberen Edertal. Nordwestlich dieser Linie herrschen verschiedene Schiefersorten (Tonschiefer (Steinbruch zwischen Hobe und Kreuzung Reddighausen-Hatzfeld) ; Kieselschiefer; Schwarzschiefer sowie Konglomerat) vor, die alle aus dem Unter-Karbon stammen, also aus dem Entstehen des Rheinischen Schiefergebirges vor 350 - 300 Millionen Jahren. Wer schon mal Fossilien im Bereich Hatzfeld gefunden hat wird feststellen, dass zu dieser Zeit auch erste Farnpflanzen, Muscheln sowie Amphibien und kleine Reptilien gelebt haben.

Östlich der Verwerfung herrschen bis zu einer Linie von Biedenkopf über Eifa bis etwas unterhalb von Laisa und im Norden bis zur Eder bei Battenberg Gesteine des Mittleren-Devon vor. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Quarzite sowie teilweise Tonschiefer und am östlichen Rand auch Grauwacke. Die Gesteine des Mittleren-Devons sind etwa 30 Millionen Jahre älter als die des Karbons, also etwa 380 Millionen Jahre. Diese Gesteine gehören zu den sogenannten "Basaltischen und Trachytischen Gesteinen", diese ziehen sich von Süd-West kommend angefangen im Westerwald bis letztendlich nach Battenberg (Der Eisenberg oberhalb von Battenberg hat seinen Namen nicht ohne Grund). Ihr hoher Gehalt an Erzen führte in diesen Regionen zu Bergbau und Verhüttung, hauptsächlich im Dillgebiet aber auch bei dem schmalen Ausläufer dieser Gesteine im Oberen Edertal wurden diese genutzt. Zwischen Biedenkopf und Dexbach, über Laisa bis Battenberg und auch im Seegerschbach bei Reddighausen sind unter anderem Stollen die zur Erzgewinnung dienten. Bei den Stollen im Seegerschbach lassen sich gut Erzführende Schichten erkennen, allerdings hielt sich die Ergiebigkeit und der Anteil an Eisenerz bei uns doch in Grenzen, so dass sich keine Industrie wie im Dill-Sieg-Bereich bilden konnte.

An einer Linie von Frohnhausen bis Battenberg ist ein Übergang von Zechstein und Grauwacke zu den Buntsandstein Sorten des Burgwaldes. Gut zu sehen ist dieser Übergang auch an der Färbung der Erde, die in diesem Grenzbereich von den Nährstoffarmen Böden des Lützelgebirges zu dem wesentlich fruchtbareren Böden der Mittelhessischen Senke übergeht. Im Bereich Laisa kann man teilweise in einem Feld den Unterschied zwischen der grau-braunen Erde des Oberen Edertals und den lemig-roten Böden Richtung Wetschaftstal sehen.

Bleibt als letztes noch der Bereich der Eder. Die im unteren Bild mit weiß dargestellten Flächen kennzeichnen die Flusstäler, die im wesentlichen aus Kies und anderen Ablagerungen bestehen die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. Diese Ablagerungen bestehen aus den jeweiligen Gesteins- und Erdschichten die der Fluss und die Bäche durchlaufen haben.

Was die Geologische Aktivität der Europäschen Platte angeht, so sind wir doch eine sehr ruhige Region. Die aktiven Gebiete in Deutschland( Schwäbische Alb; Oberrheingraben; zwischen Eifel und Münster sowie Aller-Urtromtal) betreffen uns nicht und die Wahrscheinlichkeit selbst eines schwachen Bebens sind äußerst!!! gering. Die größten Beben bei uns werden wohl von Reddighäuser Hammer verursacht. Wen es interessiert: Erdbebenstation Bensberg  -  GFZ-Potzdam

Abschließend bleibt zu sagen das natürlich die untere Karte die Hauptgesteinssorten wiedergibt, kleine örtliche Einschlüsse oder kleine Verwerfungen können sich von Hauptgestein unterscheiden, bleiben aber doch die Ausnahme. Interessant als Beispiel ist hier Amönau bei Wetter, wo es einen kleinen Kalksteinbruch gab.

Die Pfeile für die Gesteinsarten sind für eine Auflösung von 1024x768 optimiert, bei einer anderen Auflösung verschieben sie sich!

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