Erste Etappe des Reddighäuser Grenzbegangs: 150 Wanderer auf schweißtreibender Tour
 
Bergauf, bergab auf historischen Pfaden

HATZFELD- REDDIGHAUSEN (ied). 150 Reddighäuser marschierten mit bei der ersten Etappe des Grenzgangs im Zeichen des Dorf- und Vereinsjubiläums.


Vor etwa 25 Jahren fand letztmalig ein Grenzgang in Reddighausen statt. Anläßlich des 725-jährigen Bestehen des Dorfs und des 40. "Geburtstags" des Verkehrs- und Verschönerungsvereins hatten die Heimatfreunde in diesem Jahr gleich zwei Gründe, sich am Marsch entlang der Grenze zu beteiligen.
Schon seit dem Herbst waren Herbert Wiegand und Helmut Arbeiter zusammen mehr als 50 Stunden unterwegs, um anhand einer alten Grenzbeschreibung aus einem alten Salbuch aus dem Jahr 1702 die einzelnen "steinernen Wächter" aufzusuchen und mit Pflöcken zu markieren. Arbeits- und zeitintensiv gestaltete sich die Suche.
Am Samstag trafen sich zunächst 120 Grenzgänger am Dorfgemeinschaftshaus. Von dort ging es die ersten beiden Kilometer der Straße entlang zum Ausgangspunkt - der erste Stein am Einlauf des Leiferbaches in die Eder nahe der Hobe. Der alten Beschreibung war zu entnehmen, dass es wegen des Streits um die Huterechte mit Dodenau notwendig war, die Grenze genau festzulegen.
Bis heute wurde der Grenzverlauf unverändert gelassen. Schweißtreibend ging es unweit des Bornbachgrabens steil bergauf. Weiter ging es zum Sohl, wo einst eine Wüstung war. Bei einem Quellsumpf erklärte Forstamtmann Frank Röbert als Vertreter des Forstamts Grundsätze der Waldbewirtschaftung und erklärte Pflanzen beim Feuchtbiotop.
Kreuz und quer und über Stock und Stein marschierten die Grenzgänger zum Teil haargenau der Grenze entlang durch den Hang des Bubenbergs in Richtung der "adligen Äcker" des Weilers Biebighausen. Dabei waren die Biebighäuser früher nur Leibeigene der Junker von Hatzfeld, merkte Herbert Wiegand an.
Die Reddighäuser hatten früher das Recht im Elsoffer Bach zu fischen, auch das war der alten Quelle zu entnehmen. Die große Wandergruppe kam am Hof Debustal vorbei und gelangte wieder zur Kläranlage an der Straße zwischen Hobe und Reddighausen. Dort schlossen sich weitere 30 Grenzgänger der Tour an.
Auf der anderen Talseite des Biebighäuser Bachgrundes ging es zum Haftel bei Ebenfeld, wo eine Frühstücksrast eingelegt wurde.
Über den Kreuzweg führte der Weg dann erneut steil bergauf zum Homberg, an den Kringelbach- und Kehlbachsäckern vorbei bis zur Endstation der ersten Etappe.
Zwölf Kilometer lang war die Tour und führte entlang der Grenzen mit Dodenau, Elsoff, Biebighausen, Hatzfeld und Holzhausen. Am Kehlbach nahe des Reddighäuser Hammers saßen die Reddighäuser noch einige Stunden in harmonischer Runde bei bester Stimmung zusammen und feierten bei strahlendem Sonnenschein.
Als Ehrengäste marschierten der Hatzfelder Parlamentschef Günther Waßmuth, Erster Stadtrat Gerhard Kerstein, Ortsvorsteher Helmut Bender und Pfarrerin Sabine Färber-Awischus mit.

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